Kreistagswahl

 

 

 

Wir in Saalfeld-Rudolstadt. Heimat gestalten.

gemeinsam. kompetent. sozial.

 

 

 

Programm des SPD-Kreisverbandes Saalfeld-Rudolstadt

zur Kommunalwahl am 26. Mai 2019

für die Wahlperiode 2019–2024

 

 

Wirtschaft und Arbeit

Unser Landkreis gehört zu den wirtschaftsstärksten Landkreisen Thüringens. Die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie noch nie. Mit der Unterstützung bestehender Unternehmen und weiteren Neuansiedlungen hat sozialdemokratische Wirtschaftspolitik sehr erfolgreich zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beigetragen. Durch die koordinierte Wirtschaftsförderung werden unsere Unternehmen und Investoren schnell und kompetent unterstützt.

Darüber hinaus werden wir in den kommenden fünf Jahren:

  • intensiv um Fach- und Arbeitskräfte für unsere Region werben,
  • unsere Bemühungen zur Anbindung an den erfolgreichen Wirtschaft- und Forschungsraum Jena verstärken,
  • die IBA Thüringen als Experimentierfeld im Landkreis weiter unterstützen,
  • die Städte und Gemeinden bei der Neuansiedlung von Unternehmen begleiten,
  • alle Förderinstrumente einsetzen, um Menschen eine Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dabei ist uns die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr wichtig,
  • uns weiterhin dafür einsetzen, dass in allen Bereichen guter Lohn für gute Arbeit gezahlt wird. Der von der SPD erkämpfte gesetzliche Mindestlohn ist ein erster wichtiger Schritt.
  • die Arbeit des Innovations- und Gründerzentrums (IGZ) in Rudolstadt zur Schaffung guter Startbedingungen für junge Unternehmen weiter unterstützen,
  • in allen Gremien unserer Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt dafür Sorge tragen, dass dieses kommunale Kreditinstitut auf seinem Weg als stabiler Wirtschaftsförderer und Kreditgeber gestärkt wird,
  • den Ausbau der Breitband-Netze bis 2021 abzuschließen. Schneller Internetzugang ist ein wichtiger Standortfaktor für die Wirtschaft und verbessert die Lebensqualität und die Teilhabechancen der Menschen.
  • weiter für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Berufsausbildung im Landkreis kämpfen. Die regionale Berufsorientierung für Schüler ist dabei ein zentraler Schwerpunkt. Ein wichtiges Pilotprojekt dabei wird die Einführung einer Berufsausbildung mit Abitur sein.

 

Infrastruktur

Gemeinsam mit den Kommunen und gefördert durch den Freistaat Thüringen haben wir in den letzten Jahren die Infrastruktur des Landkreises erheblich verbessert. Die Energieversorgung, die Telekommunikation, die Wasserversorgung, die Abwasser- und die Abfallentsorgung sind in vielen Teilen des Landkreises bereits auf neuestem Stand oder werden in den kommenden Jahren weiter verbessert. Eine entscheidende Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises ist der Ausbau des Straßennetzes bei Bundes-, Landes- und Kreisstraßen.

Den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landkreises soll darüber hinaus ein qualitativ hochwertiger, zuverlässiger und attraktiver Öffentlicher Personennahverkehr angeboten werden.

Als Voraussetzung für die Nutzung der zahlreichen Kultur- und Freizeitmöglichkeiten des Landkreises und der Weiterentwicklung des Tourismus muss dieses Angebot losgelöst von der Schülerbeförderung einen flächendeckenden und bedarfsgerechten Fahrplan an allen Wochentagen vorhalten, der sich an den Fahrplantakt des Schienenpersonennahverkehrs ausrichtet. Die kommunale Trägerschaft der KomBus muss gesichert bleiben.

Nach erfolgter Anbindung des Landkreises an die A 71 haben jetzt nachfolgende Projekte für uns oberste Priorität:

  • Realisierung des IC-Halts in Rudolstadt und Saalfeld spätestens 2023 sowie Einrichtung einer regionalen Spätverbindung zwischen Jena und Saalfeld
  • die schnellere Anbindung des Städtedreiecks an die A 4 und den Wirtschaftsraum Jena durch zügiges Realisieren der bereits vom Bund zugesagten Investitionen an der Bundesstraße 88 mit den Ortsumgehungen Uhlstädt und Zeutsch und durch Einrichten einer regionalen Bahn-Spätverbindung Jena-Saalfeld,
  • zügiger Ausbau der B 281 an die A 9
  • die schnellere Anbindung der Schiefergebirgsregion an die A 9 durch den Ausbau der B 90,
  • der Neubau der Landesstraßen zwischen Lichtentanne und Schmiedebach sowie zwischen Sitzendorf und Rohrbach,
  • die Fortführung des Kreisstraßenbauprogramms unter maximaler Einbeziehung der Landesförderung,
  • der qualitätsgerechte Ausbau des Radwegenetzes zur Erschließung der touristischen Besonderheiten im Landkreis auf der Grundlage eines mit den Gemeinden und Städten abgestimmten Konzeptes. Hohe Priorität haben hierbei die Thüringer Waldrandroute und die Anbindung des Städtedreiecks an das Thüringer Meer durch Ausbau des Saale-Radwanderweges.

 

Öffentliche Sicherheit

Unser Landkreis ist sicher. Unfälle und Kriminalität sind im Vergleich zu anderen Landkreisen und Städten auf einem sehr niedrigen Niveau. Dass das so bleibt und noch besser wird, dafür setzen wir uns ein.

Hierfür brauchen wir einen starken Staat, der sowohl im Städtedreieck als auch auf dem Land präsent ist. Wir setzen uns dafür ein, dass die Polizei im gesamten Landkreis präsent ist. An den Standorten der Polizei in der Kreisstadt Saalfeld und in Rudolstadt darf nicht gerüttelt werden. Aber auch auf dem Land muss die Polizei wieder stärker präsent sein, um allen Bürgerinnen und Bürgern wieder ein stärkeres Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.

Wir unterstützen die Anstrengungen der Landes-SPD den Polizei- und Justizdienst attraktiv und zukunftssicher zu gestalten. Nach Jahrzehnten des Sparens ist es wichtig, hier zu investieren. Nur so können z. B. auch schnellere juristische Verfahren ermöglicht werden. Die deutschen Sozialdemokraten setzen sich in ihrer langen Geschichte schon immer konsequent gegen jede Form von Extremismus ein. Das gilt auch hier in unserem Landkreis. Wir fordern konsequent die Anwendungen bestehenden Rechts gegenüber allen Feinden der Demokratie und des Rechtsstaats.

Wir bekennen uns klar zu einer offenen und Fremdem gegenüber aufgeschlossenen Gesellschaft. Das Recht auf Asyl ist ein Menschenrecht, das wir schützen müssen. Wir fordern aber auch Konsequenzen und die stringente Anwendung des Rechts gegenüber allen, die bestehende Regeln verletzen und unsere Gastfreundschaft missbrauchen.

 

 

Tourismus

Unser Landkreis hat touristisch sehr viel zu bieten: eine wunderbare Landschaft, Kultur-und Freizeitmöglichkeiten sowie eine interessante Kulturgeschichte. Mit der Eröffnung des Zeughauses ist uns ein besonderer Erfolg gelungen. Dennoch gilt es, im Wettbewerb mit anderen Regionen zu bestehen. In enger Zusammenarbeit mit allen Akteuren muss weiterhin eine zielgerichtete und aufeinander abgestimmte Vermarktung angestrebt werden.

Deshalb setzen wir uns für folgende Ziele ein:

  • Wir unterstützen alle Bemühungen zur Schaffung, Vernetzung und Vermarktung touristischer Schwerpunktziele und Alleinstellungsmerkmale, u. a. die Schwarzburg mit dem Schwarzatal, das Thüringer Meer, Rudolstadt als Schillers heimliche Geliebte, Saalfeld als steinerne Chronik Thüringens, Probstzella als Bauhausstätte, den Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, die Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn und die Entwicklung des Geoparkes Schieferland.
  • Wir fördern erlebnisorientierte touristische Aktivangebote wie Flößen, Radfahren, Wandern, Reiten, Kanu, Geocaching sowie Wellness-Angebote.
  • Wir fordern eine bessere Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und den Kommunen hinsichtlich der touristischen Entwicklung unserer Region, insbesondere bei der Umsetzung der Marketingkonzepte.
  • Wir setzen uns für eine Zertifizierung touristischer Angebote und für die Durchsetzung von Qualitätsstandards ein.

 

Bildung

Die Perspektiven unserer Kinder hängen maßgeblich von der Qualität unseres Bildungswesens ab. Aber auch Erwachsene brauchen zunehmend Qualifizierung, Fort- und Weiterbildung. Unser Landkreis ist Schulträger für fast alle Grund-, Regel- und Förderschulen sowie für die Gymnasien und die berufsbildenden Schulen.

Wir setzen uns dafür ein, dass

  • alle Bildungseinrichtungen des Landkreises sollen über eine moderne räumliche und technische Ausstattung verfügen modern und zukunftsorientiert ausgestattet sind,
  • alle Grund- und Regelschulen sowie Gymnasien und Förderzentren erhalten bleiben. Dabei müssen, wenn möglich, Kooperationsmodelle genutzt werden, um dem Lehrermangel und der demografischen Entwicklung Rechnung zu tragen,
  • die Konzepte für unsere Ganztagsschulen weiterentwickelt werden,
  • längeres gemeinsames Lernen durch die Schaffung von Gemeinschaftsschulen, vorwiegend im ländlichen Raum, ermöglicht wird,
  • die Bildungshäuser, in denen Kindergarten und Grundschule gemeinsam unter einem Dach arbeiten, z. B. in Leutenberg und in Sitzendorf, weiterentwickelt werden,
  • unsere Berufsschulen und Ausbildungsberufe erhalten bleiben, und dass zusätzliche berufsqualifizierende Angebote, wie z. B. ein Pilotprojekt zur Berufsausbildung mit Abitur, entwickelt werden.
  • Musikschulen in Saalfeld und Rudolstadt als wichtige Einrichtungen zur musischen Erziehung und Talenteförderung auf hohem Niveau erhalten bleiben,
  • alle Initiativen zum lebenslangen Lernen unterstützt werden,
  • die Kreisvolkshochschule weiterentwickelt und profiliert werden kann,

 

 

Soziales, Gesundheit, Familie und Senioren

Soziale Gerechtigkeit heißt: Beteiligung aller Menschen am gesellschaftlichen Leben, unabhängig von Einkommen, Alter, Geschlecht und Herkunft. Die Qualität einer Gesellschaft offenbart sich darin, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht.

Der Landkreis setzt jährlich über 70 Mio. Euro für soziale Zwecke ein. Der überwiegende Anteil davon fließt in die soziale Absicherung (Armutsprävention), die Kinder- und Jugendhilfe und die Fürsorge für behinderte Menschen. Diese Mittel wirksam einzusetzen, ist unser Ziel.

Wir setzen uns dafür insbesondere folgende Ziele:

  • Wir wollen keine Armut im Landkreis zulassen. Die Sozialplanung muss darauf ausgerichtet sein.
  • Die Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung soll durch die konsequente Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) gestärkt werden.
  • Wir möchten ein kreisliches Förderprogramm von 100 T€ zur Schaffung und zum Erhalt von Treffpunkten (Soziale Orte) in den Gemeinden ins Leben rufen, das den Zusammenhalt und den Gemeinsinn fördert und wo Menschen vor Ort ihr gesellschaftliches Leben organisieren können.
  • Das ehrenamtliche Engagement in Vereinen, Gruppen und Projekten soll weiterhin eine hohe Wertschätzung erfahren und durch finanzielle Förderung, aber auch durch die Vergabe der Ehrenamtscard, gewürdigt werden.
  • Die kommunale Trägerschaft der Thüringen-Kliniken Saalfeld–Rudolstadt– Pößneck muss weiterhin gesichert bleiben.
  • Eine flächendeckende medizinische Versorgung des Landkreises ist durch den Ausbau des medizinischen Versorgungszentrums der Thüringen-Kliniken weiterhin sicher zu stellen.
  • Vielfältige Kultur-, Sport, Freizeit- und Bildungsangebote für alle Bürgerinnen und Bürger, besonders aber für Seniorinnen und Senioren, sollen aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben fördern.
  • Die Freiwilligen Feuerwehren sind wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, leisten unverzichtbare Jugend- und Präventionsarbeit in Schulen wie auch Kindergärten und werden deshalb weiter unterstützt. Auch beim DRK und beim Technischen Hilfswerk muss weiterhin in Technik investiert werden.
  • Wir streben eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf an, wollen kinder-und familienfreundliche Kommunen und räumen der kommunalen Familienpolitik einen hohen Stellenwert ein.
  • Alle Menschen – gleich welcher Nationalität oder Religionszugehörigkeit – sollen sich in unserem Landkreis angenommen und heimisch fühlen. Hier vor Ort ist es unsere Aufgabe, die Voraussetzungen für ein von Toleranz, Weltoffenheit und gegenseitiger Achtung geprägtes Klima zu schaffen. Fremdenfeindlichkeit treten wir entschieden entgegen.

 

Jugend

Gemeinsam mit der Wirtschaft wollen wir gute berufliche Perspektiven für junge Menschen im Landkreis schaffen. Der Landkreis muss insbesondere im Freizeit- und Ausbildungsbereich seinen Beitrag dazu leisten.

Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass

  • ein bedarfsgerechtes und flächendeckendes Netz an Angeboten der offenen Jugendarbeit gesichert wird,
  • alle ernsthaften Initiativen zum Betreiben von selbstverwalteten Jugendclubs unterstützt werden,
  • Kinder und Jugendliche in kommunale Entscheidungen durch Beteiligungsprojekte einbezogen werden,
  • die Vernetzung zwischen Angeboten und Trägern der Jugendarbeit weiter vorangetrieben wird,
  • Jugendkulturarbeit eine größere Bedeutung und angemessene Unterstützung erhält,
  • die politische Bildung in der Jugendarbeit eine wichtige Rolle spielt,
  • alle Möglichkeiten der Jugendkriminalitäts- und Drogenprävention ausgeschöpft werden,
  • im Interesse der Familien der quantitative und qualitative Ausbau der ambulanten Hilfen Vorrang vor dem Ausbau der stationären Hilfen hat,
  • Trägern, die touristischen Potentiale des Landkreises für aktive Kinder- und Jugenderholung nutzen, Unterstützung gewährt wird,
  • der Landkreis die Qualitätsentwicklung in den Kindergärten kommunaler und freier Träger noch stärker unterstützt und fördert, und dass die Kommunen Kindergartenplätze in Einrichtungen und bei Tagesmüttern bedarfsgerecht bereitstellen,
  • der Landkreis die Kommunen und freien Träger bei Investitionen in der Jugendarbeit mit mindestens 100.000 Euro jährlich unterstützt,
  • die Förderung von Ausbildungsprogrammen für benachteilige Jugendliche fortgesetzt wird,
  • alle kommunalen Einrichtungen und kommunale Unternehmen noch stärker in Aus-, Fort- und Weiterbildung investieren.

 

 

Sport

Der Sport hat eine wichtige soziale Funktion, trägt zur Lebensqualität bei und ist ein unschätzbares Bindeglied zwischen verschiedenen sozialen Gruppen. Das ehrenamtliche Engagement der Übungsleiterinnen und Übungsleiter, Vereinsvorstände und ehrenamtlich arbeitenden Vereinsmitglieder in den Vereinen und freien Sportgruppen bilden die Basis des selbst organisierten Sportes. Ohne sie wäre die sportliche Ausbildung der Kinder und Jugendlichen, die Durchführung des Trainings- und Wettkampfbetriebes sowie des Behinderten- und Rehasports undenkbar. Der im Kreissportbund organisierte Sport in unserem Landkreis hat derzeit 17.711 Mitglieder, davon 11.652 Kinder und Jugendliche, in 161 Sportvereinen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und die vielfältige inhaltliche Arbeit der größten Organisation im Landkreis bedarf einer steten und verlässlichen Unterstützung.

Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass

  • die Sportförderung als Pflichtaufgabe betrachtet wird und mindestens 120.000 Euro jährlich für den Breitensport zur Verfügung gestellt werden,
  • das hohe ehrenamtliche Engagement der Übungs-, Organisations- und Jugendleiter durch eine Förderung Anerkennung findet,
  • auf der Grundlage eines Sportstättenleitplanes die Kommunen und Vereine Unterstützung in Höhe von insgesamt mindestens 100.000 Euro jährlich für den Erhalt und die Sanierung bzw. den Aus- und Neubau von Sportstätten erhalten,
  • der Landkreis durch Investitionen in Turnhallen gute Bedingungen für den Vereinssport schafft und diese weiterhin unentgeltlich zur Verfügung stellt,
  • die Anschaffung langlebiger Sportgeräte weiterhin durch den Landkreis gefördert wird,
  • der Landkreis die Durchführung von Sportveranstaltungen durch günstige Rahmenbedingungen weiterhin unterstützt,
  • die hauptamtliche Stelle des Vereinsberaters im Kreissportbund zur Beratung der ehrenamtlich Tätigen in rechtlichen, organisatorischen, finanztechnischen und

    sportlich inhaltlichen Fragen erhalten bleibt und die Vereine bei der Gewinnung von ehrenamtlichen Übungsleitern unterstützt,

  • die Sportjugend weiterhin einen stimmberechtigten Vertreter in den Jugendhilfeausschuss entsenden soll,
  • die Sportjugend weiterhin durch die Bereitstellung eines Kreissportjugendpflegers unterstützt wird,
  • Angebote von Sportvereinen mit Projekten und Einrichtungen der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit vernetzt werden,
  • angesichts der demografischen Entwicklung der Förderung und Entwicklung des Seniorensports noch größere Aufmerksamkeit, z. B. durch personelle Unterstützung, gewährt wird.

 

Kultur

Kulturförderung bedeutet das Bewahren und Pflegen historisch gewachsenen Kulturgutes und das Unterstützen und Fördern neuer Projekte. Unser Landkreis verfügt über ein reichhaltiges kulturelles Erbe und über neue, innovative Projekte. So ist es uns gelungen, die Fürstlichen Erlebniswelten auf Schloss Schwarzburg zu realisieren und das Theater Rudolstadt und die Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt langfristig zu sichern. Hochprofessionell arbeitende Kulturinstitutionen einerseits und überwiegend ehrenamtlich tätige Vereine andererseits müssen gefördert und miteinander vernetzt werden. Kultur muss endlich als Pflichtaufgabe anerkannt werden.

Wir werden uns dafür einsetzen, dass

  • das Theater Rudolstadt in seiner jetzigen Struktur erhalten bleibt. Dabei ist es wichtig, quantitativ und qualitativ an die Entwicklung der letzten Jahre anzuknüpfen. Spannendes, anspruchsvolles, neugieriges und frisches Theater sowie qualitativ hochwertige Konzerte und spartenübergreifende Produktionen sollen das hohe Ansehen, das unser Theater in Thüringen und darüber hinaus genießt, stärken. Dabei sind die Kooperationen mit Eisenach und Nordhausen wichtig für ein abwechslungsreiches Angebot an allen Häusern. In den folgenden Jahren wird es wichtig sein, Tarifgerechtigkeit im Vergleich zu den anderen Thüringer Theaterstandorten herzustellen.
  • das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg als Einrichtung des Landkreises eine stabile und kontinuierliche Förderung erfährt. Besonderes Augenmerk soll auf die Verstetigung der museumspädagogischen Angebote und auf den Ausbau des naturhistorischen Museums gerichtet werden,
  • das neu eröffnete und einzigartige Zeughausmuseum in Schwarzburg ein Magnet für die touristische Entwicklung der Region wird,
  • das Friedrich-Fröbel-Museums als Ort der Weiterbildung zur frühkindlichen Bildung weiter ausgebaut wird,
  • keine Kulturgüter aus dem Besitz des Landkreises veräußert werden,
  • die Kreismusikschulen personell und finanziell stabilisiert werden,
  • überregionale kulturelle Projekte der Vereine, Städte und Gemeinden durch den Landkreis mit mindestens 30.000 € gefördert werden,
  • die kommunalen Bibliotheken, die Umlandfunktionen erfüllen, weiterhin gefördert werden
  • die ehrenamtliche Arbeit in den Kulturvereinen und -initiativen Anerkennung durch den Landkreis findet.

 

 

Land- und Forstwirtschaft

Land- und Forstwirtschaft ist für unseren Landkreis ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie steht auch in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. Veränderte europäische Förderbedingungen, globalisierte Agrarmärkte und erste Wirkungen des Klimawandels stellen alle Landwirtschaftsunternehmen vor große Herausforderungen, bieten aber gleichzeitig auch Chancen.

In erster Linie entscheidet europäische, Bundes- und Landespolitik über Rahmenbedingungen für Märkte und Preise, aber wir wissen, dass eine funktionierende Land- und Forstwirtschaft nicht nur unsere Lebensgrundlagen sichert, sondern auch unsere Kulturlandschaft erhält und zu einer ausgewogenen wirtschaftlichen Entwicklung des Landkreises beiträgt. Wir werden auch weiterhin vertrauensvoll mit unseren Land- und Forstwirten an der Bewältigung künftiger Herausforderungen in unserem Landkreis arbeiten.

Dazu unterstützen wir:

  • alle Bemühungen zur Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe sowie zum Anbau und zur Vermarktung qualitativ hochwertiger und gesunder Produkte. Dazu unterstützen wir alle Initiativen gegen Preisdumping. Wir fordern faire Preise, die gerechten Löhnen in der Landwirtschaft und dem Tierwohl Rechnung tragen.
  • wie bisher die Arbeit der LEADER-Aktionsgruppe und machen uns stark für die Fortführung des LEADER-Programms im Landkreis,
  • die weitere Verbindung der landwirtschaftlichen Produktion mit der Landschaftspflege und dem Vertragsnaturschutz,
  • die Erhaltung und Förderung der typischen Thüringer Landschafts- u. Siedlungsstruktur durch umsichtige Flurneugestaltung und Dorferneuerung,
  • alle Maßnahmen, die unsere Wälder neben der wirtschaftlichen Bedeutung in ihrer Wasser- und Klimaschutz- bzw. Erholungsfunktion fördern,
  • Projekte zum weiteren Ausbau des ländlichen Tourismus; „Urlaub auf dem Lande“.

 

Umwelt- und Klimaschutz

Wir wollen denen, die nach uns kommen, eine lebenswerte Umwelt hinterlassen. Das gilt im Großen wie auch konkret bei uns im Landkreis.

Ein möglichst sparsamer Energieeinsatz ist und bleibt der beste Klimaschutz und spart zusätzlich unsere Steuergelder. Die Erfolge unseres Landkreises auf diesem Gebiet sind beispielhaft und müssen weitergeführt werden. Alle wirtschaftlichen Entscheidungen müssen auch zukünftig unter Einbeziehung der Kriterien Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung getroffen werden. Dabei müssen wir neue, innovative Ideen aufgreifen und unterstützen.

Wir setzen uns dafür ein, dass

  • der Landkreis ein Klimaschutzkonzept erarbeitet und dieses schrittweise umsetzt,
  • der Einsatz von erneuerbare Energien in allen öffentlichen Gebäuden in Verbindung mit hocheffizienter, nachhaltiger und umweltschonender Gebäudesanierung fortgesetzt wird,
  • die Gewässernutzung so erfolgt, dass Schäden in der Natur vermieden werden und der Erholungswert der Flusslandschaften gesteigert wird,
  • die Abfallvermeidung als wichtiges Ziel der Kreislaufwirtschaft unterstützt und gefördert wird. Dabei setzen wir uns für eine ökologische und kostengünstige Abfallwirtschaft im Rahmen des Zweckverbandes ZASO ein.
  • durch gezielte Maßnahmen des Artenschutzes die für unsere Naturräume charakteristische Tier- u. Pflanzenwelt bewahrt wird.

 

 

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