Schulen sollten kommentierte Neuausgabe von „Mein Kampf“ im Unterricht behandeln

Veröffentlicht am 10.01.2017 in Bildung & Kultur

„Die kommentierte Neuausgabe von Hitlers ‚Mein Kampf‘ sollte an Thüringer Schulen behandelt werden und nicht wie gefordert in den ‚Giftschrank‘“, erklärt die SPD-Bildungspolitikerin Marion Rosin und bezieht sich auf Medienberichte über die aktuellen Verkaufszahlen des Buchs nach einem Jahr seit Veröffentlichung.

Die Sozialdemokratin verweist darauf, dass Kinder und Jugendliche bereits jetzt problemlos den gesamten Text von „Mein Kampf“ auf rechten Webseiten im Internet lesen könnten. „Dort gibt es dann aber keine historisch korrekte Einordnung der Hitlerschen Hasstiraden. Der Text des Buches findet sich meistens in einem Umfeld, in dem die NS-Diktatur mehr oder minder offen glorifiziert und ihre Verbrechen entweder schöngeredet oder ganz verleugnet werden“, betont Marion Rosin. „‚Mein Kampf‘ ist sowieso schon Thema unter Schülerinnen und Schülern. Da ist es besser, wenn die Schulen sich offen mit dem Hitler-Buch auseinandersetzen und die Heranwachsenden zu einer kritischen, an historischen Fakten orientierten Lektüre des Textes anregen.“

Um die Thüringer Lehrerinnen und Lehrer besser auf diese wichtige Aufgabe vorzubereiten, bedürfe es allerdings auch weiterer Anstrengungen des Landes. „Das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm), aber auch die Landeszentrale für politische Bildung müssen hier dringend mehr Fortbildungs- und Beratungsangebote für Pädagoginnen und Pädagogen bereitstellen“, mahnt Marion Rosin an.

Aus Sicht der Bildungspolitikerin bietet die vom renommierten Institut für Zeitgeschichte (IfZ) verantwortete Edition des Hitler-Buchs den großen Vorteil, dass sie nicht allein den bloßen Text der nationalsozialistischen Programm- und antisemitischen Hetzschrift wiedergebe, sondern auch durch einen umfangreichen Anmerkungsapparat die vielen verzerrten Darstellungen, Halbwahrheiten und offenen Lügen Hitlers in seinem Buch kenntlich mache und sie auf der Basis historischer Fakten richtigstelle. „Gerade diese vielen Hintergrundinformationen machen die Neuausgabe so wertvoll für Heranwachsende, die verständlicherweise nicht über das nötige geschichtliche Fachwissen verfügen, um Hitlers Behauptungen und die daraus abgeleiteten ideologischen Positionierungen an jeder Stelle des Buchs objektiv nachprüfen zu können“, sagt Marion Rosin. „Die IfZ-Edition eignet sich daher ideal für eine Verwendung im Schulunterricht.“

 

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